Kennen Sie Ihre Antreiber?

Kennen Sie Ihre inneren Antreiber?

Das Konzept der sogenannten „Inneren Antreiber“ stammt aus der Transaktionsanalyse (eine Theorie der menschlichen Persönlichkeit). Die „Antreiber“ sind ein Modell für innere Steuerungsmuster, man könnte auch sagen für Motivatoren: sie steuern unser Denken, Fühlen und Verhalten.

Innere Antreiber beruhen auf Glaubenssätzen die wir teilweise so stark verinnerlicht haben, dass sie uns nicht bewusst sind, wenn sie auf uns einwirken. Der Begriff beschreibt sehr treffend, was diese Glaubenssätze machen: Sie treiben uns von innen heraus an und bestimmen unsere Verhaltensweisen.

Wie viele andere inneren Muster entstehen sie auch im Kindesalter; im Grunde genommen sind sie die Stimme äußerer Autoritäten deren Ansprüche und Erwartungen an uns wir so sehr verinnerlichen, dass sie irgendwann integraler Bestandteil unseres Selbst werden.

Als „Antreiber“ werden von amerikanischen Psychologen T. Kahler und H. Capers fünf elterliche Forderungen bezeichnet, die dem Kind ermöglichen sollen, „gut durchs Leben zu kommen“ und typisch für die Selbststeuerung der Menschen gelten:

Sei perfekt!„, „Streng Dich an!„, „Beeil Dich!„, „Mach’s allen recht!„, „Sei stark!„.

Die psychologische Bedeutung dieser Formeln wird erst klar, wenn wir das Wort „immer“ beifügen und sie damit verabsolutieren: „Sei immer perfekt!“, „Streng dich immer an!“, „Mach’s immer allen recht!“, „Beeil dich immer!“, „Sei immer stark!“.

Im Laufe der Psychotherapie können Sie Ihre Antreiber besser kennenlernen, die Auslöser, die zum Stress führen identifizieren und daraus neue Leitsätze ausarbeiten, die sogenannten „Erlauber“ – zum Beispiel:

  • Ich darf zu meinen Gefühlen stehen und diese auch zeigen.
  • Ich darf ohne schlechtes Gewissen auch mal einen Fehler machen. Ich kann daraus lernen.
  • Ich darf meine Meinung äußern. Ich darf auf mich selbst Rücksicht nehmen und auch mal „Nein“ sagen.

Schmale-Riedel, A. (2016) Der unbewusste Lebensplan: Das Skript in der Transaktionsanalyse. Typische Muster und therapeutische Strategien. Kösel-Verlag; 5. Edition