Wie FreundInnen unterstützen können

Wenn ein Freund oder Freundin unter Depressionen, oder anderen psychischen Belastungsreaktionen leiden, sagen sie ihr/ihm nicht, sie oder er „solle sich entspannen“ oder „positiv in die Zukunft schauen. Zuhören und unterstützen kann hilfreich sein. Ihre Freunde können Sie damit nicht heilen, sie oder er braucht dann wahrscheinlich professionelle Hilfe. Aber Sie bleiben als nahestehende Person, ein/eine FreundIn,  eine wichtige Stütze.

Die Gründe für die Entstehung einer Belastungsreaktion oder einer Depression sind vielfältig. Was nahestehenden Personen oft versuchen, ist die Gründe dafür zu pauschalisieren oder sie nehmen die Gefühle der Betroffenen nicht ernst.

Jeder Mensch ist individuell – was dem einem leicht fällt, kann für den anderen eine Katastrophe bedeuten. FreundInnen sollten also nicht werten. Sie sollten die unterschiedlichsten Probleme nicht vergleichen und ebenso die Fähigkeit der Menschen, damit fertig zu werden.

In der Psychologie sprechen wir von unterschiedlicher Resilienz – der psychischen Widerstandskraft, der Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen.

Wenn sie eine Freundin oder einen Freund haben, der belastet ist, lassen Sie sich nicht entmutigen, auch wenn Ihre Hilfe und Unterstützung zuerst abgelehnt wird. Es kann gut sein, das Angebot nach ein paar Tagen zu wiederholen.

Lassen Sie Ihren Freund oder Freundin wissen, dass Sie immer für sie oder ihn da sind. Sogar in der Nacht. Wichtig ist, dass er oder sie weisst, dass da jemand ist, an dem sie oder er sich wenden kann. Eine Person, der man trauen kann. Warten sie den Augenblick ab, wenn der oder die Betroffene selbst die Kapazität hat, über ihre Situation zu sprechen.

Es müssen auch nicht immer Worte sein. Versuchen sie, auch praktische Hilfe anzubieten. Seien sie der oder diejenige, die eine Fahrt zum Arzt übernimmt, oder einen Einkauf. Seien sie jemand, der etwas kocht, oder die Kinder zu einem Ausflug begleitet.

Es gibt kein richtiges Patentrezept, um einem nahestehenden Menschen, der unter psychischen Problemen leidet, zu unterstützen.

Seien Sie einfach da. Weichen sie nicht aus.

Vergleichen sie die Probleme nicht mit den Eigenen.

Hören Sie zu.

Finden sie einen Weg, Liebe und Unterstützung zu zeigen.

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