Rauchen und Gesundheit

Tabakrauch gehört zu den gefährlichsten Substanzgemischen mit psychotropen Inhaltsstoffen. Mit der regelmäßigen Inhalation des Tabakrauchs werden große Mengen krebserregender, Fehlbildungen sowie chronische Entzündungen verursachender Stoffe aufgenommen, ohne dass regelmäßige Raucherinnen und Raucher kurzfristig eine störend wahrgenommene Beeinträchtigung ihrer körperlichen, psychischen oder sozialen Funktionsfähigkeit erleben.

Der Raucheranteil in Österreich ist im EU Vergleich hoch: Laut Gesundheitsbefragung der Statistik Austria 2019 raucht jeder fünfte Erwachsene (20,7 Prozent) täglich., weitere 5,7 Prozent gaben gelegentliches Rauchen an. Ungeachtet dessen erreichen viele Raucherinnen und Raucher im Lauf ihres Lebens aus eigener Vorsatzbildung und Anstrengung heraus eine Abstinenz.

Für Raucherinnen und Raucher, die bei ernsthaften Rauchstoppversuchen aus eigener Kraft die Abstinenz nicht erreicht haben, ist eine klinisch-psychologische Unterstützung indiziert. Um die erfolgreiche Bewältigung von rückfallgefährlichen Situationen zu unterstützen, wurde eine Vielzahl von psychologischen und psychopharmakologischen Interventionsmethoden entwickelt, von denen einige nachgewiesenermaßen effektiv sind.

 Aufhören und dann? Gute Investition für die Gesundheit.

nach 20 Minuten normalisieren sich Blutdruck und Puls, die Durchblutung von Händen und Füßen verbessert sich, sie werden wärmer

nach 8 Stunden – normalisiert sich die Sauerstoffsättigung im Blut, das Risiko für einen Herzinfarkt beginnt zu sinken

nach 24 Stunden – Kohlenmonoxid (CO) ist aus dem Körper ausgeschieden, die Lunge reinigt sich von Schleim und sonstigen “Abfällen”

nach 48 Stunden – Nikotin ist im Körper nicht mehr nachweisbar, Geschmacks- und Geruchssinn verbessern sich

nach 72 Stunden – Das Atmen fällt leichter, die Bronchien werden weiter, die körperliche Leistungsfähigkeit steigt

nach 2 bis 12 Wochen – die Durchblutung des ganzen Körpers ist verbessert, das Gehen fällt leichter

nach 3 bis 9 Monaten – die Atemprobleme, Husten, Kurzatmigkeit, Giemen bessern sich, ebenso verbessert sich die Lungenfunktion um 5 bis 10%

nach 5 Jahren – das Risiko für einen Herzinfarkt beträgt nur mehr die Hälfte des Risikos eines Rauchers

nach 10 Jahren -das Risiko für Lungenkrebs beträgt nur mehr die Hälfte des Risikos eines Rauchers, das Risiko für einen Herzinfarkt bzw. für einen Schlaganfall ist nur noch so groß wie das eines Nichtrauchers

(© Arbeitsgruppe für Patientenschulung, Raucherentwöhnung)

S3-Leitlinie “ Rauchen und Tabakabhängigkeit: Screening, Diagnostik und Behandlung”, (Stand: 12.01.2021), publiziert bei AVMF