Burnout

Ein Burnout entsteht entweder schleichend über mehrere Jahre oder entwickelt sich rasant innerhalb weniger Monate. Für KlientInnen, die von Burnout betroffen sind, hat Arbeit und Leistung meist einen sehr hohen Stellenwert. Der Weg ins Burnout beginnt aber oft erst dann, wenn eine erwartete Anerkennung oder versprochene Veränderung trotz der gesteigerten Anstrengung über lange Zeit nicht eintreten. Überhöhte Ansprüche und die Unerreichbarkeit wichtiger Ziele führen schließlich zu einer chronischen, emotionalen, mentalen und physischen Erschöpfung.

„Es brennt also aus, wer für eine Sache brennt.“ (vgl. Freudenberger 1974). Hohe Ideale, hohe Standards und große Erwartungen an die eigene Arbeit – bis hin zum Perfektionismus – enorme Anforderungen an die eigene Leistung, großes inhaltliches Engagement und eine hohe Bewertung der Arbeit finden wir häufig bei KlientInnen mit Burnout.

Meinem Zugang zu den KlientInnen liegt ein systemisches Verständnis von Burnout zugrunde. Zwar wird leider immer noch häufig die Meinung vertreten, dass das Arbeitsvermögen- also das Mögen und Vermögen zur Mitarbeit sei etwas rein Individuelles und Privates. Doch international hat sich die Sichtweise durchgesetzt, dass neben individuellen Faktoren auch betriebliche Prozesse und unternehmenskulturelle Faktoren ausschlaggebend dafür sind, ob wir arbeitsfähig sind oder nicht.

Eine optimale Balance von Anforderungen und Bewältigungsmöglichkeiten ermöglicht Gesundheit und Arbeitsvermögen über verschiedene Lebensphasen. Dabei müssen folgende drei Eckpunkte berücksichtigt werden: die individuellen Personen mit ihrem Verhalten („Individuum“), die betrieblichen Prozesse und Strukturen („Prozesse“), die Unternehmenskultur und Führung („Kultur“).

Das Modell von Geyerhofer & Unterholzer (2008) unterstützt diese Sichtweise und unterscheidet zwischen individuellen (auf die Person bezogenen), privaten (außerhalb des Arbeitsplatzes), organisationalen, wie auch sozialen Aspekten, die ein Burnout-Risiko mindern oder auch fördern können.

In meiner Praxis erfahren Sie Unterstützung auf Ihrem eigenen Weg. Die Psychotherapie hilft, einzelne Aspekte des Lebens herausfiltern, die belastend wirken, Perspektiven zu wechseln  und ermöglicht begleitend einen Raum für Veränderung und Entlastung.

Mag.a Dr.in Theresia Gabriel. (2012): Burnout-Leitfaden zur Betrieblichen Gesundheitsförderung. Fonds gesundes Österreich.

Geyerhofer, S.; Unterholzer C. (2008) : Burnout aus systemischer Sicht. In Systeme 2008, Jg. 22 (2): 177-200. Bild: Pixabay